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Sonntag, November 26, 2006

Süddeutschland-Tour (Teil 2)

Nach einem angenehmen Schlaf wurde ich um kuz vor sieben von meinem Wecker geweckt, vielleicht waren es aber auch die randalierenden Kinder aus dem Nachbarzimmer. Auch egal, zumindest war ich dann um halb neun frühstücken - war sehr lecker.
Nach dem Essen dann den Kram zusammengepackt, ausgecheckt und zum Bahnhof gelatscht, ja ihr ahnt es schon, es regnete natürlich.
Nach gut einer Stunde Fahrt wurde dann auch ohne besondere Vorkommnisse Saarbrücken erreicht. Nun hieß es Zeit totschlagen; das ist auch so etwas wie das Motto dieser Tour. Also über den Wochenmarkt, vielleicht auch schon Weihnachtsmarkt, in strömendem Regen gelatscht und dann mal wieder das "Güldene M" aufgesucht. Diesmal aber nichts gewonnen. Naja, so nen Kaffeeersatz wollte ich eh nicht mehr haben.
Nach dem ausgiebigen Mahl wurde sich dann zweieinhalb Stunden vor Anpfiff in Richtung Stadion begeben und je näher man kam desto geringer wurde der Niederschlag bis er dann überraschenderwiese völlig ausblieb. Das Stadion war noch zu, aber die Kassen hatten schon geöffnet. Vor dem kartnekauf hieß es aber erstmal die Umgebung absuchen, da das Stadion der Saarbrücken Amateure ja auch in der Nähe sein sollte. Auf der Suche nach diesem machte man eine dreiviertel Runde um den Ludwigspark. Von Osten kann man auch außerhalb das komplette Spielfeld sowie die beiden Geraden und die Westkurve einsehen. Schmuckes Teil.
Dann ging es weiter auf der Suche nach dem FC-Sportfeld. Dieses wurde auch ziemlich schnell lokalisiert, aber vorher sah man noch auf einem weiteren Platz ein paar Spieler langhuschen. Was war denn da los? Also nichts wie hin. Stellte sich aber mehr oder weniger als Fehlalarm heraus, da sich dort die C-Jugend auf Kunstrasen vor ein paar Stufen vergnügte. Konnte dem Treiben ein, zwei Minuten zuschauen, doch dann Pfiff der Schiesdrichter ab.
Mittlerweile stand man eh schon auf dem Gelände des Sportfelds. Also wurde dieses erstmal inspiziert. Eine schöne überdachte Haupttribüne und auf der Gegengerade und der Ostkurve mit Gras überwucherte Steinstufen, während auf der Westseite lediglich ein Zaun das Spielfeld zum angrenzenden Schotterplatz abgrenzte.

Danach hieß es dann
1.FC Saarbrücken - Ingolstadt 6:0(4:0)
laut Kicker 1800 Zuschauer, ich konnte leider den Unterring der Gegengerade nicht einsehen, aber meines Erachtens waren mehr vor Ort)

Während der Umrundung und Lageerkundung war klar geworden, dass man unbedingt auf der altehrwürdigen Gegentribüne (Victor's Tribüne oder so) Platz nehmen würde.
Vorher erstmal ne Karte für 15€ geholt. Man gönnt sich ja sonst noch. Laut Verkäufer sollte das Stadion dann auch bald öffnen. Naja, zumindest dauerte das dann doch noch ca. 20 Minuten, die man Wind und Wetter ausgesetzt vor dem Tor warten musste.
Und der ganze Aufwand dafür, dass man dem Ordner die Karte direkt vor der Nase hinundher wedeln muss, damit er einen registriert. Hätte man auch nichts bezahlen müssen und von Kontrolle scheint man im Südwesten der Republik auch nicht viel zu halten.
Ich suchte mir natürlich den besten Platz in der vorletzten Reihe aus. So hatte ich einen fantastischen Überblick über das ganze Geschehen.
Nach und nach füllte sich das Stadion dann und die SchiedrichterIN pfiff die Partie dann auch pünktlich an. Die Gaastgeber sorgten von Beginn an für Tempo und klare Verhältnisse. Die Gäste um den ehemaligen Herthaner Oliver Schmidt konnten einem Leid tun, denn hätten sie mit vier Toren oder weniger Differenz verloren, wären sie vor den Gastgebern geblieben, so aber rutschten sie nicht nur hinter diese, sondern müssen mit weiteren solcher Leistungen doch noch einmal um den Ligaverbleib zittern. Vielleicht war es aber auch nur der berühmte schwarze Tag, an dem nichts läuft.
Die Gastgeber machten es ganz geschickt und legten immer ein Tor nach, wenn das Spiel einzuschlafen drohte. Die Ingolstädter dagegen gaben sich spätestens nach dem 2:0 völlig auf und wurden streckenweise regelrecht vorgeführt.
Die Stimmung bei den Gastgebern war recht gut, auch wenn manche Gesänge recht leise waren. Kann allerdings auch an meinem Standpunkt (äh...Sitzpunkt gelegen haben). Desöfteren Gab es Wechselgesänge mit dem gegenüberliegenden Block und teilweise setzte sogar der Oberring mit ein. Krönung war die Schlussphase, als auf der Anzeigetafel die Führung der Amateure beim Erzfeind Homburg angezeigt wurde und nur Sekundenbruchteile später Sagik den 6:0-Endstand markierte. Als wäre das nicht genug gewesen, erzielten die Amateure in der Nachspielzeit auch noch das 0:2.
Die Stimmung wurde lediglich getrübt, da die Ultras (Virage Est) boykottierten und deswegen mit Schmähgesängen der anderen Fans bedacht wurden.
Beim 6:0 wurde etwas im Heimblock gezündelt, während ich weiterhin auf das Sichtbarwerden von Gästefans wartete - vergeblich. So ist das nun mal bei Fusionsvereinen...
Zu erwähnen blieben noch die orkanartigen Winde, die die Werbebanden quer durch' Stadion fliegen ließen. Sowas sieht man wohl auch nicht alle Tage.

Nach dem Spiel setzte ich mich dan über K'lautern nach Mannheim in Bewegung, da ich nen Zug so hatte, dass ich noch Homburg hätte sehen können, allerdings, wurde dieses Spiel nur wenige Tage später vorverlegt.
In Mannheim musste ich dann mehr als sieben Stunden totschlagen, was auch relativ gut gelang.
Unter anderem wurde der 1. Tourteil im Inetcafé niedergeschrieben, anschließend wurde der zweitbeste Döner Deutschlands gegessen (hätte ich nicht gedacht, dass es sowas gutes außerhalb Berlins gibt). Als man sich auf ein geruhsames Warten in der Wartehalle im Warmen vorbereitet hatte, kam die Security und sagte, dass die Halle immer um 1.30 Uhr schließt. Ich war allerdings nicht alleine dort, denn mit mir lagerten dort dutzende Punks aus der ganzen Republik. Sah sehr amüsant aus, wie der Bahnsteig mit schlafenden Leuten übersät war.
Mit fünf Minuten Verspätung wurde der Nachtzug Richtung München betreten und sogar etwas geschlafen. Und man glaubt es kaum, der Zug ist sogar dort angekommen, wo er hinsollte. Zumindest wenn ich die Schweizer-Duitschen Ansprache richtig übersetzte habe...

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